Online-Tagebuch:

Dienstag, 11. Mai 2010

Tag 12: Rallyeabschluss mit Wüstenrennen im Nationalpark Wadi Rum

12. Tag: Start: 08:00 Uhr Wüstencamp Wadi Rum (Wadi Rum/Jordanien), Ende: 16:00 Uhr nach 21km auf der Kamelrennbahn im Wadi Rum;

Liebes Tagebuch, nach finaler Materialschlacht bei dem heutigen Wüstenrennen belief sich unsere Bilanz auf nur einen abgebrochenen Auspuff – im Gegensatz zu anderen Teams, die mit bis zu 50% Schwund bei ihren Rallyewagen gestraft wurden: Überschläge, Achsbrüche, Plattfußfahrten auf Felge, Verlust von ganzen Dachaufbauten und jede Menge durchgeschossener Stoßdämpfer; nach 6.666km - Tacho 5.030km – Blut, Schweiß, echten Tränen, schönen und unglaublichen Erlebnissen, starten wir nun in unseren wohlverdienten, sonnigen, heißen, wunderschönen Jordanienurlaub…

Montag, 10. Mai 2010

Tag 11: 450km von Grenzübergang Syrien/Jordanien nach Wadi Rum

11. Tag: Start: 08:00 Uhr Grenzübergang (Syrien/Jordanien), Ende: 20:00 Uhr nach 450km in Wadi Rum (Jordanien);

Liebes Tagebuch, stundenlanger Grenzaufenthalt dank orientalischem Arbeitsstil des Zöllners, Peter jetzt ein Österreicher namens Hartmut, heute erlaubte Autobahnfahrt nach Wadi Rum, dabei Schlenker über Ammaner Flughafen und dabei drei Freunde von Mike aufgelesen, von der Polizei in die Wüste geschickt worden, zusätzlich angebrachtes Unterbodenblech auf Herz und Nieren geprüft, dank 40km/h Geschwindigkeitsunterschied zu allen anderen Rallyeteams erreichten wir mit unserer hardcore Wüstenfahrt als erste das Ziel bei der Rallyeleitung im Wüstencamp von Wadi Rum, Ausklang des anstrengenden Abends mit jordanischer folklore Vorführung und Festgelage für alle nicht in der Wüste verschollenen Teams;
Bis morgen liebes Tagebuch!

Sonntag, 9. Mai 2010

Tag 10: 112km von Damaskus bis Grenzübergang Syrien/Jordanien

10. Tag: Start: 08:00 Uhr Militärübungsplatz (Damaskus), Ende: 18:00 Uhr nach 112km am Grenzübergang Jaber (Syrien/Jordanien);

Liebes Tagebuch, unser Campingplatz stellte sich dank anwesender Hundertschaften früh morgens als Truppenübungsplatz heraus, anfängliche Unsicherheit unsererseits wurde nach Kaffee und Sandwichs vom kommandierenden Drei-Sterne General zerstreut, Sightseeingtour durch Damaskus mit Hamam und Suk Besuch gekrönt, Fahrt zur jordanischen Grenze, Campieren vor Grenzanlagen; Bis morgen liebes Tagebuch!

Samstag, 8. Mai 2010

Tag 9: 257km von Palmyra bis Damaskus

9. Tag: Start: 09:30 Uhr Palmyra (Syrien), Ende: 19:00 Uhr nach 257km in Damaskus (Syrien);

Liebes Tagebuch, endlich unser Schlafdefizit ausgeglichen, wunderschönen Aussichtsturm im Garten Eden gesucht und baufällige Wetterstation vorgefunden, wunderbare Aussicht auf Palmengarten, Palmyra, historische Steinhaufen und die Zitadelle auf’m Berg, von einheimischem Beduinen super Schwarztee an Oliven kredenzt bekommen, anschließend Fahrt nach Damaskus, in der Stadt verzweifelt zwei Stunden nach allseits bekanntem Campingplatz gesucht, Suche ergebnislos abgebrochen und dabei noch einen platten Reifen bei Carmens Auto eingefahren, männliche Teammitglieder nach orientalischer Sitte Carmen bei Reifenwechsel beaufsichtigt, Abendessen in wunderschöner Altstadt von Damaskus, einzige bierausschenkende Kneipe ausfindig gemacht; Bis morgen liebes Tagebuch!

Freitag, 7. Mai 2010

Tag 8: Grenzübergang Türkei/Syrien bis Palmyra

8. Tag: Start: 00:00 Uhr Grenzübergang (Türkei/Syrien), Ende: 18:00Uhr nach 555km in Palmyra (Syrien);

Liebes Tagebuch, haben endlich die syrische Grenze nachts um ein Uhr erreicht, der gut gemeinte Tipp des Roadbooks die Grenze nachts zu passieren kostete uns „lediglich“ fünf Stunden Aufenthaltszeit, die Wartezeit wurde uns durch die sagenhaften „Bagshish“ Schauspielkünste der Zöllner – demonstrative Unlust und Schlafen des Personals – etwas verkürzt, die schlaftrunkene Fahrt nach Kompass und Sonnenstand über Aleppo führte uns wider Erwarten zum Kinderheim in Salamiyah, Übergabe von Rollstuhl, Krücken und Spielsachen, von dort aus zügige Fahrt durch die Wüste und militärische Sperrgebiete nach Palmyra, die Auswahl des ersten Hotelzimmers zeigte uns die Grenzen unseres hygienischen Toleranzfensters auf (O-Ton Thomas und Simon: „Isch halt id 100% sauber!“);
Bis morgen liebes Tagebuch!

Donnerstag, 6. Mai 2010

Tag 7: 832km von Ankara bis Syrien

7. Tag: Start: 08:30 Uhr Ankara (Türkei), Ende: 00:00 Uhr nach 832km Grenzübergang (Türkei/Syrien);

Liebes Tagebuch, nach einer Nacht in provisorischem Beduinenzelt sind wir vormittags heute richtig fleißig gewesen: nach ca. einstündiger Fahrt durch kleinere Ortschaften mit unaussprechlichen Namen innerhalb einer halben Stunde Frühstück mit türkischem Kochrezept für Roadbook verbunden und Kofferraumdeckel mit neuem rallyetauglichem Schloss ausgestattet, weiter durch die Türkei bis Göreme, dort sagenhafte Felsenstadt besichtigt, potenzielle Skigebiete im Taurus Gebirge gesichtet, gute Schneelage bis Mitte Mai sichergestellt, Liftanlagen weiterhin in Betrieb, auf Grund unserer nachlassenden Navigationskünste musste zwei Mal eine Blaulichteskorte durch türkische Städte in Anspruch genommen werden, bis in einer Minute, liebes Tagebuch!

Mittwoch, 5. Mai 2010

Tag 6: 466km von Istanbul bis Ankara

Tag: Start: 08:30 Uhr Istanbul (Türkei), Ende: 21:30 Uhr nach 466km in Ankara (TRT-Fernsehsender);

Liebes Tagebuch, als Sonderprüfung „Le Mans Start“ aller Teams mit Ziel Blauer Moschee, jaulende Motoren, qualmende Reifen und türkische „Rush Hour“, mit Fähre über Bosporus von europäischem auf asiatischen Teil Istanbuls übergesetzt, unterwegs 25 türkische Tees an Strandpromenade getrunken, vollgas weiter Richtung Ankara, super Strassen - kaum Schlaglöcher, in Ankara beim Tanken gewesen und Mike beim Anfahren von feindlichem türkischem Auto geschnitten worden, eingeleitete Notbremsung wurde von Peter ignoriert, Auffahrunfall mit leichtem Flurschaden an Mikes BMW, Kofferraumschloss defekt und lässt sich nicht mehr öffnen, Schloss auf TRT-Parkplatz von kompetentem BMW-Mechaniker aus österreichischem Team vollends zerstört, Kofferraumdeckel mit Spannriemen gesichert, gute Nachricht: türkisches Kinderlied vor TRT-Fernsehteam gesungen, von begeisterter Jury volle Punktzahl erhalten!
Bis morgen liebes Tagebuch!

Dienstag, 4. Mai 2010

Tag 5: freier Tag in Istanbul

5. Tag: Start: 12:15 Uhr Corlu (Türkei), Ende: 14:00 Uhr nach 98km Istanbul (TRT-Fernsehsender);
Liebes Tagebuch, heute erstmals ausgeschlafen, morgendliches Bad im Meer, Temperatur schattig, souveräne Fahrt durch Istanbul zu offiziellem Rallye Treffpunkt bei Fernsehsender TRT, Ausflug über Basar zur Hagia Sophia und Blauer Moschee, Fischessen am Hafen, nach Sonnenuntergang steife Brise, große Party mit anderen Rallyeteams auf TRT-Parkplatz, Kurzbesuch bei „Türkei sucht den Superstar“, Nachtleben von „Taksim“ gestreift, tot ins Hotelbett gefallen.
Bis morgen liebes Tagebuch!

Montag, 3. Mai 2010

Tag 4: 596km von Sofia (Bulgarien ) nach Istanbul (Türkei)

4.Tag: Start: 07:15 Uhr Sofia (Bulgarien), Ende: 21:00 Uhr nach 596km in Corlu (Vorstadt Istanbul);
Liebes Tagebuch, durch den strapaziösen Vortag heute nur kurz und knapp: Straßen anfangs tip top, nach zwei Stunden schon 150km zurückgelegt, Peter unangeschnallt bei Polizeikontrolle erwischt, fünf Kilometer extreme Schlaglochstraße, dabei am Pfrontener Team „Krasse Herde“ vorbeigezogen, Achsbruch riskiert, Theorie des Schlaglochüberfliegens in der Praxis bestätigt, Simon Mizimörder, klumpige Viscokupplung an Simons BMW in Bauernwerkstatt am Straßenrand getauscht, mittags in Feld gegrillt, Aufbruch wurde von Bauer eingeläutet, kurzer Abstecher nach Griechenland, Euro wird noch als offizielles Zahlungsmittel akzeptiert, Grenzübertritt zur Türkei unproblematisch, frenetischer Jubel der Menge am Straßenrand, türkische Fahne bei Polizeikontrolle hilfreich, danach vollgas in Richtung Istanbul, Übernachtung in Transenhotel bei Corlu.
Bis morgen liebes Tagebuch!

Sonntag, 2. Mai 2010

Tag 3: 471km von Novi Sad (Serbien) nach Sofia (Bulgarien)

3. Tag: Start: 10:00 Uhr im Nationalpark Novi Sad, Ende: 21:00 Uhr nach 471km in Sofia;

Liebes Tagebuch, nach einem holprigen Start in den Tag durch eine am Vorabend selbstauferlegte Sonderprüfung in der Halbliter-Klasse, waren wir in der Früh ganz erschrocken, zwei Penner zwischen unseren Autos vorzufinden, die doch tatsächlich alle unsere Zötler Vollmondbier Vorräte vernichtet hatten. Holprig ging es auch weiter bei der Durchquerung Serbiens. Anscheinend beschränkten sich die damaligen NATO Bombenangriffe hauptsächlich auf unsere Rallyestraßen. Nach zwei extremen Passstraßen und endlosem Schlangenlinienfahren zwischen den zahllosen Bomben-Kratern auf der Strecke, war es uns nicht mehr möglich örtliche Straßenschilder zu befolgen. Unsern lebensverachtenden Fahrstil haben auch unsere Rallyewagen zu spüren bekommen. Die Schäden hielten sich allerdings in Grenzen: der größte Verlust beschränkte sich auf eine abtrünnige Radzierblende an Carmens BMW. Auf die Adrenalindusche über die Pässe folgte ein 10°C kühles Bad an einem idyllisch gelegenen Wasserfall zur körperlichen Erfrischung. Nach weiteren 70 Kilometern und unzähligen Schlaglöchern fand der Abend gleich nach der serbisch/bulgarischen Grenze einen gemütlichen Ausklang bei unserer ersten Hotelübernachtung – nach harten Verhandlungen natürlich für die im Roadbook geforderten 11.- Euro p.P. … im Gegensatz zu anderen Teams.
Bis morgen liebes Tagebuch!

Samstag, 1. Mai 2010

Tag 2: 537km von Hartberg (A) nach Novi Sad (Serbien)

2. Tag: Start: 09:00 Uhr in Hartberg (Österreich), Ende: 00:30 Uhr nach 537km in Novi Sad (Serbien);
Liebes Tagebuch, da wir am offiziellen Tag der Autowäsche im Burgenland (1. Mai!!!) an der Autowascharena von Hartberg logierten, konnten wir bereits um 05:30 Uhr in den zweiten Rallyetag starten… Um den Herausforderungen des heutigen Rallyetages gewachsen zu sein, starteten wir mit einem deftigen Krautsuppenfrühstück inklusive Schnaps vom Fonsl (Wirt) – somit hatten wir auch unser erstes Kochrezept fürs Roadbook. Nächster Stopp auf unserem Weg war ein kühles Bad im Plattensee in Ungarn – körperliche Reinigunsmaßnahme bei knackigen 10°C. Weiter ging es über die Duna (für nicht Ungarn auch Donau) nach Baja (Rathausplatz siehe Bild). Ein Top Abendessen gab’s in Form eines ungarischen Zigeunerschnitzel mit Speck-Paprika Ananas. Der hochbegeisterte Wirt durfte dann noch mit Simon eine schnittige Kostprobe von unseren Rallyefahrkünsten durch seinen nächtlichen Heimatort Vaskut bestreiten. Nach einer unproblematischen Grenzüberquerung (Ungarn/Serbien) fanden wir ein Nachtlager im Nationalpark von Novi Sad. Bis morgen liebes Tagebuch!
PS: Wetter Zitat: „Sau heiß – der Saich lauft eis runter!“

Freitag, 30. April 2010

Tag 1: 635km von Oberstaufen bis Hartberg (A)

,Start: Freitag, 30. April um 10:30 Uhr in Oberstaufen, Ende: 01:30Uhr nach 635km in Hartberg;

Liebes Tagebuch, die erste Rallyeprüfung – die Vorstartparty am Vorabend im Bierzelt – haben wir mit Bravour bestanden, was dem Peter auch am nächsten Morgen noch deutlich ins Gesicht geschrieben stand. Nach einem ausgiebigen Weißwurstfrühstück durften wir uns nach 55 anderen Teams auf der Startrampe, die mittlerweile schon ziemlich ramponiert war, im Bierzelt präsentieren. Nach ein paar Aufgaben, die alle im Raum Oberstaufen erledigt werden mussten, starteten wir in Richtung Osten. In Salzburg, wo der Straßenverkehr wegen den vielen Ampeln natürlich sehr flüssig läuft, hatten wir den ersten kleinen Zwischenfall, denn der BMW von Simon und Thomas hatte einige Hitzen... Wir mussten anhalten und wurden gleich von drei anderen Teams überholt, die unsere Panne skandalöserweise mitbekommen hatten. Als wir das Problem nach einem kurzen Eingriff in den Motorraum behoben hatten, setzten wir zum Endspurt für den heutigen Tag (ca. 350km) zur ungarischen Grenze an. Auf dem Weg dahin verewigten wir uns an einer Passstraße noch mit einem 20 Meter langen Bremsstreifen – wir waren so schnell, dass wir das Team 28 sogar dreimal überholten! Bis morgen liebes Tagebuch!